Wissenswertes

Baumwolle als wichtigste Naturfaser

von Redaktion - 22 Jan, 2015

Baumwolle das Naturprodukt

Der Anbau und die Ernte von Baumwolle

Baumwolle wird vom Baumwollstrauch mit dem botanischen Namen Gossypium gewonnen, den es in zahlreichen Arten gibt. Diese Sträucher können mehrere Meter hoch werden und benötigen für ein gutes Wachstum ein subtropisches bis tropisches Klima. Baumwolle wird deshalb vor allem in Mittelamerika, im südlichen Teil der Vereinigten Staaten, in Afrika, im Mittelmeerraum und in asiatischen Ländern wie Indien angebaut. Die Baumwollpflanze gehört zur Familie der Malvengewächse und bildet ähnliche Blüten wie sein Verwandter, der Hibiskus.

Beim Baumwollstrauch sind diese je nach Sorte gelb, rosa oder purpurfarben. Aus ihnen bilden sich große Kapseln mit zahlreichen Samen, die stark behaart sind. Sie öffnen sich, wenn die Samen die nötige Reife erreicht haben. Dann quillen die vielen Haare wie ein Wattebausch aus der Kapsel heraus. Diese Haare der Baumwollsamen sind es, die zur Herstellung von Textilien genutzt werden. Sie werden von den Pflanzen geerntet und zu Garn versponnen. Ihr eigentlicher Zweck besteht jedoch darin, die Samen bei Wind möglichst weit zu tragen und so für eine natürliche Ausbreitung der Pflanzen zu sorgen.

 

 

Die Verwendung von Baumwolle

Baumwolle wird zu vielerlei Textilien verarbeitet, denn sie hat zahlreiche positive Eigenschaften. Sie ist

  • robust und langlebig
  • hautfreundlich und atmungsaktiv
  • lässt sich gut einfärben und bedrucken
  • kann viel Feuchtigkeit aufnehmen
  • verträgt hohe Temperaturen bei der Wäsche

Weiße Baumwollstoffe können bei bis zu 95°C gewaschen werden. Dadurch sind sie sehr gut für Tischwäsche, Laken, Unterwäsche, Arbeitskleidung und andere Textilien, die beim Gebrauch stark beansprucht werden, geeignet. Doch auch viele eingefärbte Baumwollstoffe vertragen Temperaturen von bis zu 60°C und lassen sich daher leicht reinigen. Ein typisches Beispiel ist der Blaumann, der von vielen Handwerkern getragen wird. Ein Nachteil von Baumwollstoffen liegt darin, dass sie leicht zerknittern. Beim Bügeln werden die Stoffe deshalb am besten vorher angefeuchtet oder mit einem Dampfbügeleisen geglättet. Außerdem sollten Flecken aus Baumwollstoffen immer möglichst schnell entfernt werden, denn sie dringen tief in die Fasern ein. Dies gilt im Besonderen für Fettflecken.

Die Verarbeitung und Veredelung von Baumwollstoffen

Bevor Baumwollfasern zu Garn versponnen werden, müssen sie kardiert werden. Hierbei werden die Fasern gesäubert und sortiert, damit sie parallel zueinander liegen. Nach dem Kardieren können sie zusätzlich gekämmt werden, um alle kurzen Fasern zu entfernen. Dadurch werden die Garne gleichmäßiger, feiner und gleichzeitig fester. Weitere besondere Eigenschaften bekommen Baumwollstoffe bei der anschließenden Bearbeitung und Veredelung. Beim Mercerisieren werden die Stoffe gespannt und in Natronlauge getaucht. Dadurch bekommen sie einen seidigen Glanz, der auch bei der Wäsche erhalten bleibt. Außerdem werden sie durch diese Behandlung noch reißfester. Die Mercerisation kommt hauptsächlich bei hochwertigen Textilien zum Einsatz, denn sie ist recht aufwändig und kostspielig.

Dass Textilien aus reiner Baumwolle früher bei der Wäsche einliefen, dieses Problem heutzutage aber kaum noch auftritt, liegt an der Technik des Sanforisierens oder Krumpfens. Hierbei werden die Stoffe vor der weiteren Verarbeitung in einer Maschine künstlich geschrumpft. Das Einlaufen wird also im Prinzip nur vorweggenommen.

Durch das Aufrauen der Baumwollgarne entstehen besonders weiche Stoffe wie Flanell, Biber und Frottee. Die aufgeraute Oberfläche hat den Vorteil, dass sie Wärme länger speichert. Werden Baumwollgarne in einem Rippenmuster verwebt, entstehen besonders elastische Stoffe wie das Jersey. Bezugsstoffe für Möbel werden oft mit einem Fleckschutz ausgerüstet, der verhindert, dass Schmutz und Flüssigkeiten in die Fasern eindringen. Er bleibt auch nach der Wäsche erhalten. Bezugsstoffe und Kleidung werden häufig aus reiner Baumwolle hergestellt. Darüber hinaus gibt es aber auch Mischgewebe aus Baumwolle und synthetischen Fasern. Diese Stoffe haben gegenüber reiner Baumwolle den Vorteil, dass sie weniger leicht verknittern. Dadurch sind sie auch als Bezugsstoff für Polstermöbel und für Kissenhüllen gut geeignet.

 

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