Wissenswertes

Gütesiegel für Textilien - Was steckt dahinter?

von Redaktion - 21 Jul, 2018

Gütesiegel für Textilien dienen dem Verbraucherschutz. Sie weisen auf spezielle Qualitäten von Stoffen hin, etwa Schadstofffreiheit, faire Arbeitsbedingungen bei der Herstellung oder Nachhaltigkeit - doch nicht jedes Textilsiegel ist vertrauenswürdig. Lernen Sie verschiedene Siegel näher kennen und erfahren Sie, wonach diese im Allgemeinen vergeben werden.

Grundlegende Informationen über Textilsiegel

Die Zahl der Gütesiegel für Textilien nimmt kontinuierlich zu. Verbindliche Standards gibt es nicht. Vielmehr legen die Labels, die Siegel vergeben, ihre Schwerpunkte und Kriterien stets selbst fest. Manche dieser Labels bewerten genauer und strenger als andere. Deshalb sollte jeder, der sich Textilien kaufen möchte, zunächst prüfen, ob die jeweiligen Siegel wirkliche Qualitätsmerkmale darstellen.

Wichtig: Einige Labels kontrollieren ausschließlich das Endprodukt. Des Weiteren existieren auch solche, die den gesamten Weg von der Fertigung der Rohfasern bis hin zum finalen Artikel verfolgen. Dabei wird beispielsweise ergründet, unter welchen Bedingungen die Arbeiter ihre Tätigkeiten verrichten (Stichworte Fair Trade und Sozialstandards) und ob irgendwelche Schadstoffe eingesetzt werden.

Achtung: Erlaubte Grenzwerte für Chemikalien variieren von Label zu Label. Es lohnt sich oft, die unterschiedlichen Regelungen zu vergleichen.

Interessant: Die Zertifizierung eines Textilerzeugnisses durch unabhängige Institutionen ist für jedes Unternehmen freiwillig und kostenpflichtig. So können Sie davon ausgehen, dass Produkte ohne Siegel oder mit unbekannten beziehungsweise kritikwürdigen Gütezeichen qualitativ minderwertig sind. Generell erkennen Sie Gütesiegel für nachhaltige Stoffe an bestimmten Zeichen auf der Produktverpackung.

STANDARD 100 by ÖKO-TEX als klassisches Siegel der Textilbranche

Das Verbraucherschutzsiegel Ökotex 100 ist der am weitesten verbreitete Standard in der Branche. Es prüft den Schadstoffgehalt von Endprodukten (Pestizide et cetera) mit relativ hohen Anforderungen und teilt sich in vier Produktklassen (abhängig vom Hautkontakt) - dabei ist Babykleidung (Klasse I) am strengsten reglementiert. Selbstverständlich gehören auch Dekostoffe für Babys und Kinder dazu. Die Vergabe des Ökotex-100-Siegels erfolgt durch die Internationale Öko-Tex-Gemeinschaft.

Weitere Siegel für Textilien im kurzen Porträt
Neben Klassikern wie dem Ökotex-100-Siegel oder dem Europäischen Umweltzeichen, dem Blauen Engel und Naturtextil gibt es auch Qualitätssiegel, die sich stärker auf spezifische Eigenschaften konzentrieren, etwa den Grad der Entflammbarkeit. Hier folgt eine Übersicht zu ausgewählten Labels beziehungsweise Zeichen, die als Qualitätsmerkmale von Textilien gelten:

Bezeichnung

Beschreibung

Produktbeispiele

( bitte anklicken)

Trevira CS, EN 1021 und B1

Textilien wie etwa Bezugsstoffe, die mit einem der Siegel Trevira CS, EN 1021 oder B1 gekennzeichnet sind, bieten Ihnen einen hohen Brandschutz. Es handelt sich um schwer entflammbare Stoffe.

Grünkarierter Möbelstoff, schwer entflammbar

 Deligard Technologie

Möbelstoffe mit der Deligard Technologie trotzen Bakterien, Schmutz und vor allem Nässe. Sie fungieren demnach als besonders hygienische Textilien.

 Öko Tex Standard Zertifizierung Klasse 1 für Babys

 Die Lederimitate entsprechen den Kriterien des Ökotex-Standards-100 Klasse 1 für Babys und sind geruchsneutral sowie frei von Phthalates.

 DuPont™ Teflon® Fleckschutz

Teflon ist ein eingetragenes Markenzeichen von DuPont. Der ausgezeichnete Schutz gegen Wasser und Flecken wertet Textilien enorm auf.

Sanitized Hygienefunktion

Stoffe mit der Sanitized Technologie gehen mit einer außergewöhnlichen Hygienewirkung einher. Die Textilien bleiben dauerhaft geschützt. Durch die Sanitized-Ausrüstung wehren sie Bakterien und Hausstaubmilben ab. Zudem sind die Stoffe geruchsabweisend.

Gütesiegel bei Textilien beachten und analysieren

Beim Kauf von Textilien, ob Kunst- oder Naturfasern, ist es ratsam, auf etwaige Gütesiegel zu achten. Sind entsprechende Zeichen vorhanden, sollten Sie diese in jedem Fall genauer unter die Lupe nehmen - es sei denn, Sie kennen das jeweilige Textilsiegel bereits. Wichtig ist, dass Stoffe für Erzeugnisse wie Kleidungsstücke, Möbelbezüge oder Bettwäsche keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffe enthalten und zusätzlich auch einen gewissen Mindeststandard hinsichtlich sozialer und umweltbezogener Kriterien erfüllen.

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